Nachlese Forum "Frauen:Perspektiven"
„Auch 50 Jahre nach dem Konzil ist die ‚Frauenfrage‘ in der katholischen Kirche virulent.“ Bischof Dr. Stephan Ackermann lud dazu ein, sich beim Forum „Frauen: Perspektiven“ mit der Situation von Frauen in der katholischen Kirche auseinanderzusetzen. Das dritte thematische Forum anlässlich der Synode im Bistum Trier fand am 17. und 18. Juli in der Deutschen Richterakademie in Trier statt.
„Als Teil des einen Gottesvolkes unterscheiden sich Lebenswege und Erfahrungen von Frauen und Männern in der Kirche“, hieß es in der Einladung. Während Frauen und Männer in vielen gesellschaftlichen Bereichen gleichberechtigt seien, werde die Situation von Frauen in der Kirche als „rückständig“ empfunden. „Neben unzähligen ehren- und hauptamtlich engagierten Frauen haben viele der Kirche den Rücken gekehrt, weil sie in ihr keine Perspektive mehr sehen.“ Daher lud Bischof Ackermann alle Interessierten ein, gemeinsam mit Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Themenbereichen die aktuelle Situation zu beleuchten, Fragen zu stellen und Perspektiven zu erörtern.
Das Forum begann am Freitag, 17. Juli, um 18 Uhr mit einer „Außenperspektive“ und einer „Schöpfungsperspektive“. Thematisch setzten sich die Teilnehmenden in zwölf Gesprächsrunden am Samstagvormittag mit den verschiedenen Perspektiven „Frauen und Männer als Geschöpfe Gottes“, „Frauen und Männer in der Gesellschaft“, „Frauen in Amt, Leitung und Verantwortung“ und „Frauen und Weihe“ auseinander.
Zum Diakonat "berufen"!?
Im Perspektivgespräch 12 wurde der Spannungsbogen zwischen kirchlicher Lehre und Recht einerseits und den Chancen der Zulassung von Frauen zum Diakonat andererseits intensiv und auf hohem Niveau diskutiert. Das Votum der Teilnehmenden in beiden Gesprächsdurchgängen war eindeutig. Die Zulassung der Frauen zum Diakonat wurde genauso einstimmig gefordert, wie eine Ämterneuordnung und die Zulassung von Frauen zur Weihe generell.
Kompetente GesprächspartnerInnen waren:
Dr. Dorothea Reininger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Relegionspädagogik und Praktische Theologie am Institut für Kath. Theologie der Universität Osnabrück ( rechts im Bild)
Prof. Dr. Bernhard Anuth, Juniorprofessor und Leiter der Abteilung für Kirchenrecht an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Tübungen ( Bildmitte)
Moderiert wurden die beiden Gesprächsrunden von Sr. Edith Maria Magar, Generaloberin der Franziskanerinnen von Waldbreitbach (Bildmitte vorne).
Ansprechpartnerin war Petra Hauprich-Wenner, KDFB Bildungsreferentin (links im Bild)
Der Katholische Deutsche Frauenbund hat bereits 1998 den Tag der Diakonin ins Leben gerufen und begeht diesen Tag seither jährlich am 29. April. Die Ausbildung von Frauen für das Diakonat unterstützen wir von Anfang an.
http://www.frauenbund.de/themen-und-projekte/tag-der-diakonin/
Der Frauenbund ist Mitglied im "Netzwerk Diakonat der Frau".
Keine neue Forderung...
Die Forderung Frauen zu Diakonninen zu weihen ist nicht neu, das zeigte eindrucksvoll die Ausstellung "Katholikinnen und Konzil".
Die Ausstellung zeigt das große Engagement von Frauen und die positive Entwicklung während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, aber auch die bis heute unerfüllten Hoffnungen und Wünsche von Frauen.
-"Während und besonders nach dem Konzil gab es zahlreiche Initiativen von (Ordens-)Frauen und Männern mit dem Ziel, das Amt der Diakonin wieder einzuführen. Auch die Würzburger Synode richtete ein – bis heute unbeantwortetes – Schreiben an den Papst mit der Bitte, „die Frage des Diakonats der Frau entsprechend den heutigen theologischen Erkenntnissen zu prüfen und angesichts der gegenwärtigen pastoralen Situation womöglich Frauen zur Diakonatsweihe zuzulassen.“-"
http://www.frauenbund.de/themen-und-projekte/katholikinnen-und-konzil/
Frauenbundfrauen während des Forums "Frauen:Perspektiven" vor der Ausstellung "Katholikinnen und Konzil"
von rechts nach links: Anette Schlüter, Hillesheim; Helga Zimmer, KDFB Diözesanvorstand Trier; Birgit Mock, KDFB Vizepräsidentin; Petra Hauprich-Wenner, Bildungsreferentin